Erlangen möchte bis 2020 den Radverkehrsanteil um 3 – 5 Prozent steigern. 2010 soll der Radverkehrsanteil im Binnenverkehr (gemeint ist wohl: innerhalb der Stadt) bei beachtlichen 28,4 Prozent gelegen haben.
Dazu sollen Investitionen von 13 – 18 Euro pro Kopf und Jahr für den Radverkehr getätigt werden.
Zum Vergleich: Die Fahrradstadt Kopenhagen hat eine pro Kopf Ausgabe von ca. 20 Euro. Berlin hatte 2014 knapp über 1 Euro pro Einwohner investiert. Sollten tatsächlich diese Summen investiert werden, wäre das vor allem für deutsche Verhältnisse sehr respektabel.
- Steigerung des Radverkehrsanteils am Modal Split
- Stärkung des Fahrrads als Verkehrsmittel im Alltag
- Erhöhung der Verkehrssicherheit
- Erweiterung und Lückenschlüsse in der Infrastruktur, z.B. im Regnitztal
- Erweiterung und Erhalt der bestehenden Infrastruktur
- Überprüfung der Benutzungspflicht von Radwegen
- Radverkehrsführung in Baustellen
- Erweiterung von Abstellanlagen
- Stärkung des „Miteinanders im Verkehr“
Schön, dass hier auch der Erhalt schon bestehender Infrastruktur aufgeführt wird.
Leider ist es oft so, dass die aktuelle Infrastruktur nicht in Stand gehalten wird. Mit dem Ergebnis, dass z. B. Radwege in einem schlechten Zustand sind und nicht die erforderlichen gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Stattdessen lassen sich die Verantwortlichen feiern, wenn wieder so und so viele Kilometer neue Radwege gebaut wurden. Dass sich genau diese Radwege in einigen Jahren ebenfalls im desolaten Zustand befinden, scheint egal zu sein.
Zu den Punkten „Überprüfung der Benutzungspflicht von Radwegen“ und „Radverkehrsführung in Baustellen“ können wir in Bayreuth auch ein Liedchen singen. Somit ist es gut, dass zumindest Erlangen hier aktiv werden möchte. Auch wenn die Überprüfung der Benutzungspflicht sowieso schon regelmäßig erfolgen müsste.
Wie die „Stärkung des Miteinanders im Verkehr“ genau umgesetzt werden soll, würde mich interessieren. Diesen Punkt finde ich sehr wichtig und allzu oft vernachlässigt. Ein gesundes Verkehrsklima ist viel wert.
Natürlich ist das nur ein Entwurf, der wahrscheinlich noch einige Änderungen erfahren wird. Aber vielleicht ist es auch ein Anstoß für andere Städte mehr Geld für den Radverkehr auszugeben.
Grundsatzbeschluss zur Förderung des Radverkehrs in der Stadt Erlangen
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