Rücksicht im Straßenverkehr

fahrradDie Stadt Nürnberg will 2015 eine Kampagne starten, die zu mehr Rücksicht gegenüber Radfahrern aufruft.
Vor allem das Parken auf Radwegen und Radfahrstreifen wird als Problem dargestellt.
Es ist lobenswert, dass man durch Aufklärungsarbeit versucht Radfahren sicherer und entspannter zu machen.

Ich würde ja die Fußgänger auch noch mit berücksichtigen.
Diese haben tendenziell mit den gleichen Problemen wie Radfahrer zu kämpfen.
Auf Gehwegen wird wie selbstverständlich geparkt, so dass man auf die Fahrbahn ausweichen muss.
Auf meinen Laufstrecken z. B. bin ich oft auf Straßen ohne Gehweg unterwegs. Dort habe ich ebenso Probleme mit Engüberholern wie auf dem Fahrrad. Viele überholen mit ausreichend Abstand, oder wenn die Straße eng ist, wird die Geschwindigkeit gedrosselt. Das ist für mich in Ordnung. Aber leider kommt es nicht selten vor, dass ich mit geringem Abstand und ohne die Geschwindigkeit zu verringern überholt werde. Wirklich gefährlich wird das zwar selten, sonst würde es auch viel mehr Unfälle geben. Aber es fühlt sich dann einfach unangenehm an. Eben wie auf dem Fahrrad.
Von verkehrsberuhigten Bereichen (Spielstraßen) brauche ich erst gar nicht anzufangen. Entweder sind die Regeln wirklich kaum bekannt oder es ist vielen oftmals einfach egal. Aber Unwissenheit ist auch nicht besser als Absicht.

Im Prinzip sollte einfach generell untereinander im Straßenverkehr mehr Rücksicht genommen werden.
Auch Radfahrer sollten Respekt vor Fußgängern haben und mit reichlich Abstand überholen, so wie man als Radfahrer eben auch von Autos überholt werden möchte.
Als Autofahrer sollte man sich bewusst machen, dass man Lärm und Abgase verursacht und mehr Platz als Fußgänger oder Radfahrer benötigt. Leider ist die Rangordnung im Straßenverkehr so, dass sich der Stärkere durchsetzt. Eigentlich sollte es genau umgekehrt sein. Zuerst sollten die Fußgänger kommen, dann Radfahrer und schlussendlich die KFZ-Fahrer.

Passend dazu versucht der ADAC die Verantwortung auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer abzuwälzen. Fußgänger werden durch Autofahrer gefährdet, weil sie ihre Fahrweise nicht den Gegebenheiten der dunklen Jahreszeit anpassen. Deshalb sollen sich Fußgänger doch bitte sichtbar durch Warnwesten und leuchtende Bekleidung machen.
Genau das ist so ein Beispiel, wie es eben nicht zu sein hat. Fußgänger können sich gerne eine Warnweste überziehen, wenn sie denn möchten. Aber anstatt die Fußgänger aufzufordern, sich entsprechend zu kleiden, müssen die Verursacher aufgefordert werden umsichtig, vorausschauend und aufmerksam unterwegs zu sein.

Jedenfalls wäre es wünschenswert, wenn hier mal etwas Aufklärungsarbeit betrieben würde. Vor allem die oben geschilderten engen Überholvorgänge von Radfahrern und Fußgängern sind bestimmt vielen Menschen einfach so nicht bewusst.
So eine Kampagne muss übrigens auch nicht unbedingt die Stadt initiieren. Genauso könnte die lokale Presse z. B. eine Artikelserie starten, die dann auch jährlich aktualisiert und wiederholt wird.
Dass Aufklärung auch in Bayreuth gut tun würde, zeigen immer wieder Kommentare zu Zeitungsartikeln, in denen es um Infrastruktur für die schwachen Verkehrsteilnehmer geht.

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